Wir Heimaterdler wollen mehr und mehr naturnah gärtnern. Wir haben erkannt, dass wir der Wasserknappheit und den hohen Temperaturen nur ökologisch entgegenwirken können. Dazu zählt auch der naturnahe Garten. 

Achtung: Ein naturnaher Garten ist kein verwilderter Garten, sondern ein Stück Kulturland und braucht viel Pflege. Auch hier gilt wieder: So wenig Rasenfläche, wie nur möglich.

 

Goldene Regeln des naturnahen Gärtnerns

Grundlage der naturnahen Gartenbewirtschaftung ist der Stoffkreislauf, wie in der Natur, d. h. Laub fällt runter, Krautpflanzen sterben oberirdisch ab, verrotten im Winter mit Hilfe unzähliger Bodentiere und der Witterung. Diese Mulchschicht schützt die Erde vor Austrocknung, Verkrustung und Auswaschung der Nährstoffe und ist Lebensraum für die Bodenlebewesen, die wiederum auch bedeutend für die Nahrungskette (Vögel usw.) und die Bodenfruchtbarkeit sind. Man kann dieses gleichsetzen mit der schützenden Haut des Menschen.

  • Die schonende Bodenbearbeitung: Nur stark verdichtete Flächen umgraben, sonst lediglich mit einer Grabegabel oder durch grubbern die Erde lockern, um die Bodenlebewesen zu schonen.
  • Kompostwirtschaft: Der Fläche werden durch die Pflege und Ernte ständig Nährstoffe entzogen, diese werden durch den Kompost und umsichtige Düngung wieder zurückgeführt.
  • Düngung nur mit organischen Materialien (Kompost, Gesteinsmehl, Hornspäne, Mist, Mulch), kein synthetischer (chem.) Dünger, da diese rschnell ausgewaschen wird, teuer ist und sich negativ auf die Bodenstruktur auswirkt.
  • Stärken der Pflanzengesundheit durch Jauchen oder Brühen, Einsatz von Nützlingen, Mischkulturen, Kräuter- und Zwischenkulturen.
  • Bewässerung: Lieber einmal sehr gründlich und nicht nur die Oberfläche bewässern, damit das Nass die Wurzelzone erreicht; oberflächiges Nass erreicht den Wurzelraum nicht, verdunstet schnell, wird teuer und hilft der Pflanze nicht genug.
  • Schaffen Sie Schatten und pflanzen so, dass sich die Pflanzen gegenseitig bewässern und schützen. Da gibt es bereits sehr viele Erfahrungen - das spart Wasser. 
  • Möglichst keine unbewachsenen Flächen lassen, Bodendecker schützen vor Austrocknung (außer Gemüseanbau - Mischkulturen).
  • Anbau von möglichst heimischen, standortgerechten Blumen, Büschen, Gehölzen, da sie widerstandsfähiger und weniger krankheitsanfällig sind; es gibt aber auch viele Neophyten, die sich hier gut eingepasst haben und insektenfreundlich sind ; typisches Beispiel dist ie Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis L.) für Nachtfalter.
  • Generell standortgerechte Bepflanzung.
  • Ungefüllte Blütenpflanzen bevorzugen - insektenfreundlich (Bestäubung, Nahrung für Insekten).
  • Beim Baum pflanzen immer daran denken wie groß er werden kann (Grenzabstände sind im Nachbarschaftsrecht/ Gartenordnung geregelt). 
  • Vielfältige Strukturen bei der Gestaltung schaffen und vielfältige Pflanzenauswahl treffen.
  • Bei allen Pflanzungen, ob Baum oder Busch oder Blume etc. an die Blüten- und Fruchtpracht für Mensch UND Tier denken.
  • Wintervorbereitung: Kein “Ausfegen“ der Fläche, nur der Rasen (möglichst kleine Fläche) bzw. die Wiese wird vom Laub freigehalten; Samenstände und Mulch wird im Winter als Nahrungsquelle und Lebensraum von vielen Tieren genutzt: z. B. Insekten, Vögel, Igel. 

 

Empfehlungen bzw. Möglichkeiten für Biotope/ Naturschutz:

  • Gartenteich, Kräuterspirale, Grüne Wände, Dachbegrünung
  • Totholzhaufen bzw. Hecke in einer unberührten Ecke z. B. für den Igel; Insekten
  • Schmetterlingspflanzen, Färberpflanzen
  • Wiese oder Rasen je nach Nutzungsabsichten
  • Nisthilfen für Vögel und Insekten, z. B. Insektenhotel-, Fledermauskasten